Nachhaltig Verreisen

Nachhaltig Reisen

Ein nachhaltiger Urlaub beginnt bereits, bevor man aufbricht. Was man selbst dazu beitragen kann, wenn man nachhaltig verreisen möchte, soll hier dargestellt werden.

Nachhaltig verreisen beginnt Zuhause

Müssen es zwei Koffer sein, oder reicht kleines Gepäck schon aus? Es kommt oft vor, dass man viele Kleidungsstücke im Koffer unberührt mit nach Hause nimmt, ohne sie einmal angezogen zu haben. Es wird für alle Eventualitäten gepackt. Schließlich möchte man für alles gewappnet sein. Macht man sich ernsthaft Gedanken darüber, was man tatsächlich im Urlaub braucht, ist man überrascht, mit wie wenig Dingen man zurechtkommen kann. Weniger Gepäck bedeutet weniger Gewicht, was dem Handling auf dem Flughafen oder beim Auto packen entgegenkommt, und weniger Gewicht bedeutet weniger Emissionen.

Sanfter Tourismus

Es wird immer mehr von sanftem Tourismus gesprochen. Der Sinn dabei ist, außer nachhaltig zu verreisen, sich selbst etwa gutes zu tun und stressfreier unterwegs sein. In diesem Zusammenhang setzt man allgemein auf Bus und Bahn. Damit sind zwar die Malediven nicht zu erreichen oder die tropischen Strände, aber europaweit gibt es ebenfalls attraktive Reiseziele.
Der Stress pünktlich am Flughafen zu sein, die Kofferaufgabe, dann das Einchecken, oder der Kampf um den besseren Platz im Bus, im Freizeitpark, auf dem Parkplatz, all das löst Stress bei vielen Menschen aus. Statt der erwünschten Erholung wird die Anspannung, die man durch den Urlaub zu verlieren erhofft, noch gesteigert.

Nachhaltig verreisen endet nicht am Urlaubsort

Es herrscht starker Konkurrenzkampf zwischen Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften. Der angebotene Service für Gäste ist deutlich größer als er genutzt werden kann. Im Hotel werden täglich die Handtücher gewechselt, in manchen Unterkünften sogar die Bettwäsche. Besinnt man sich auf die Gepflogenheiten, die man selbst Zuhause lebt, sieht man schnell ein, dass dieser Service zu viel des Guten ist. Zu Hause wird man sicher nicht täglich ein neues Handtuch verwenden oder die Bettwäsche wechseln, wenn es nicht wirklich notwendig ist.
Das Überangebot an Pflegeartikel im Badezimmer von Hotels und Gästehäusern ist zu hinterfragen. Meist handelt es sich um Kleinverpackungen, deren Herstellung und dem damit verbundenen Energieaufwand in keinem Verhältnis mehr zum Inhalt stehen. Indem man diese Zuwendungen ignoriert oder freundlich zurückweist, kann dazu führen, dass die Minipröbchen aus dem Angebot der Unterkunft verschwinden. Und wenn man ehrlich ist, nutzt ohnehin jeder sein eigenes Duschgel oder Seife.

Nachhaltig Verreisen am Urlaubsort leben

Einmal im Urlaubsort angekommen wird man von einer Flut an Freizeitangeboten überschüttet. Hier eine Fahrt auf dem Katamaran, dort eine Stunde Jetski, eine Busfahrt in ein Naturschutzgebiet, die Sightseeingtour, um seltene Tiere zu sehen; die Liste ist endlos. Einheimische verdienen ihren Lebensunterhalt mit Programmen und Dienstleistungen, die auf dem Tourismus aufgebaut sind. Aber ist es immer notwendig, auf Kosten der Umwelt zweifelhaftes Vergnügen zu erleben? In vielen Fällen können vergnügliche Unternehmungen ohne zusätzliche Belastungen genossen werden.

Fazit

Der Urlaub dient der Erholung und Entspannung, um danach wieder fit für Arbeit und Beruf zu sein. Demnach sind Freizeitaktivitäten und Art des Urlaubs daraufhin ausgerichtet. Dennoch sollte man sich fragen, ob das gleiche Ziel nicht schonender für Umwelt, Geldbeutel und dem eigenen Gemüt erlebt werden kann. Nachhaltig verreisen ist Zeugnis einer bewussten Lebenseinstellung geworden, die immer mehr Anhänger findet.